Gleiche Bildungschancen für alle – auch in der Pandemie!

Die zu Beginn des Jahres beschlossenen Schulschließungen sowie der Entfall der Faschingsferien gehen voll zu Lasten der Schülerinnen und Schüler, die sich auf die Schule gefreut haben und diese auch für ihre soziale Entwicklung brauchen.

Der Ausfall des so wichtigen Präsenzunterrichts vergrößert die soziale Kluft. Gerade benachteiligte Kinder werden die Lernrückstände ohne passgenaue Lösungen kaum wieder aufholen können. Für Eltern sind die geschlossenen Schulen und Kitas ein weiterer Schritt über ihre Belastungsgrenze: Homeschooling und Kinderbetreuung zusätzlich zu Erwerbs- und Hausarbeit oder Pflege Angehöriger führen bereits jetzt zu sozialen Verwerfungen und sind Familien und insbesondere Alleinerziehenden kaum zuzumuten.

Wir fordern daher

  • einheitliche Konzepte und Kommunikationsstrategien statt schulabhängiger Informationspolitik
  • für alle Schulformen pädagogisch und didaktisch aufbereitete digitale Unterrichtsvorhaben für den Fachunterricht und für fächerübergreifende Projekte zur Verfügung zu stellen
  • auf Bundes- und Landesebene bei dem DigitalPakt Schule vollständig die gesamte Beantragungs-Bürokratie auszusetzen. Ziel muss es sein, bis Mitte des Jahres für jede Schule einen durchfinanzierten Bedarf vorliegen zu haben. Darüberhinaus werden Land- und Bund aufgerufen, eine dauerhafte Verstetigung der Förderung für die Sachaufwandsträger zu gewährleisten.
  • umgehend sämtliche Unterrichtsräume und Kitas mit Luftreinigungsgeräten auszustatten sowie kostenlose Schnelltests und FFP2-Masken für den Lehrkörper zur Verfügung zu stellen. Ergänzend ist der Einsatz von Infrarot-Fieberthermometern zu prüfen.
  • alternative Lernumgebungen wie leerstehende Konferenzräumlichkeiten, Stadthallen usw. zu prüfen und gemeinsam mit den Betreibern/Unternehmern nach möglichen Lösungen zu suchen, so dass möglichst zeitnah zum Präsenzunterricht zurückgekehrt werden kann.
  • den Breitbandausbau flächendeckend zu beschleunigen. Diese gesamtgesellschaftliche Aufgabe der Infrastrukturbereitstellung kann nicht federführend durch die Kommunen erfolgen.
  • insbesondere für Schulen einen Maßnahmenplan zu erarbeiten, wie diese möglichst schon zum nächsten Schuljahr mit einem stabilen und schnellen Internetzugang ausgerüstet werden können (je Schüler/in min. 1 Mbit/s Downstream und eine angemessene Datenübertragungsrate im Upstream).
  • eine professionelle Betreuung der Schul-IT-Systeme zu gewährleisten.
  • die Erarbeitung von Strategien und Lösungen Defizite sowohl psychosozialer als auch fachlicher Natur, die während der Pandemie entstanden sind, zielgerichtet aufzuholen.
  • klare Kriterien für die unterschiedlichen Unterrichtsszenarien bis hin zum Präsenzunterricht vorzulegen. Dieser Kriterienkatalog erlaubt den Schulen sowie lokalen Gesundheits- und Ordnungsämtern regional angepasstes Handeln und schafft Klarheit für Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Eltern. Ziel hierbei muss es sein, so schnell wie möglich nach und nach Schulen insbesondere für die Jüngsten wieder öffnen zu können.
  • Solange nicht zum Präsenzunterricht zurückgekehrt werden kann, ist eine Fokussierung auf die Kernfächer und eine situationsbezogene Anpassung der Lerninhalte, die im Rahmen des Lehrplans vertretbar sind, vorzunehmen.

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